Früher 1925-1930

Erste Fahrgelegenheiten

Die Arbeiter, die an jedem Wochentag in 1,5 – 2,5 Std. den Weg über Schopflenberg nach Göppingen des zurücklegten, verließen einen Großteil Jahres das Dorf bei Dunkelheit und kamen zurück, wenn die Nacht sich bereits wieder über das Dorf gesenkt hatte. Bei Wind und Wetter, selbst im Winter ohne Mantel, bewältigten sie ihren Arbeitsweg. Ab 1925 wehte ein neuer Wind. Lastwagen für Fahrten zur Arbeitsstelle kamen auf. “Auch wir Hattenhöfer Arbeiter fahren!” Nach einer Versammlung der in Göppingen Arbeitenden in der “Traube”, kaufte Heinrich Frank einen gebrauchten Lastwagen mit Vollgummibereifung von der Ziegelei Heiningen. Auf Schrannen sitzend, auf holprigen Straßen durchgeschüttelt, begann eine neue Zeit. Aber es war gefahren, trotz mancher Panne. Zum Schutz gegen Regen und Schnee fabrizierte Schreiner Fauser einen Aufbau aus Sperrholz. Bald war das Gefährt in Göppingen als Hattenhofer-“Heahleskist” bekannt.

Zusammenschluß


1928 schloß sich Heinrich Frank mit Oskar Stöckle zu einem Unternehmen zusammen. Der erste richtige Omnibus der Firma Frank und Stöckle verkehrte nun mehrmals am Tage auf der vom Innenministerium genehmigte Kraftlinie Hattenhofen – Bezgenriet – Jebenhausen – Göppingen.
Bereits 1932 mußten neue Wagen dazugekauft werden, denn die Zahl der Fahrgäste stieg. Großen Zuspruch erfuhren nun die von der Firma angebotenen Wochenendfahrten an den Bodensee, zum Hohenzollern und sogar in die Alpen. Sie bedeuteten eine besondere Bereicherung für die Bewohner des abgelegenen Dorfes. Hattenhofen war nun für den Verkehr erschlossen. Die Fernfahrten erlangten immer größere Beliebtheit und Bedeutung neben der Beförderung der Werktätigen und dem Linienverkehr, der immer mehr ausgebaut wurde. Mehrmals am Tag konnte man nun zur Stadt fahren. Damit gehörten die früheren Mühen, die mit einem Stadtbesuch verbunden waren, der Vergangenheit an

D´Hattahöfer Heahleskist


Em Rucksack drin a Stückle Brot,
Zwoi Stunda z´Fuaß, des isch a Not.
Bei Rega, Glatteis ond bei Schnee
Des macht da Heiner schierga he.

Liegt er im Bett dann spät bei Nacht,
No träumt er, wia mer´s besser macht
Ond fleht: "Mach Herr der Lauferei a End,
Weil mit jetzt oifach d´Füaß wai dent!"

Ond sieh, der Herrgott hot Erbarma.
Er zoigt im Traum dem Ma, dem arma,
En großa alta Motorawaga.
"Mit dem, do kasch dei Glück jetzt waga!

Des hot da Heiner mächtig g´freut.
"Jetzt kommet her, ihr Männerleut.
Zum Teufel mit dera Lauferei.
Mir fahret jetzt ins Städtle nei!"

Es kommet morgnets ganze Schara
Ond wellet mit dem Karra fahra.
Do fährt er los, s´got wia der Blitz.
Dia Männer schüttlet´s uf de Sitz.

Hot´s aber g´regnet oder g´schneit,
No sind se naß worda, dia Leut.
Drum baut mit Augamoß der Schreiner
D´Hattahöfer Heahleskist dem Heiner.

Dia Göppinger hent g´spottet halt.
Des aber läßt da Heiner kalt.
Er fährt tagtäglich hin und her.
Ond so fing an der Busverkehr.